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Verleumdung staatlicher Amtsträger: ex-Lehrer angeklagt

354 Seiten dick ist die Anklageschrift gegen einen heute 54-jährigen ehemaligen Basler Lehrer, der Amtsträger in Internet-Blogs über Jahre hinweg massiv verunglimpfte. Am 5. Februar steht er vor Gericht.
Basel, 31. Januar 2015

Eine Anklageschrift umfasst manchmal nur zwei oder, wenns hoch kommt, dreissig Seiten. Doch was die Basler Staatsanwaltschaft in diesen Fall zu einer Anklage zusammengetragen hat, ist ein Papierstapel von mehreren Zentimetern Dicke. Das Dokument fasst Vorwürfe wegen Verleumdung, Pornografie, Rassendiskriminierung, falscher Anschuldigung und Irreführung der Rechtspflege gegen einen früheren Basler Lehrer zusammen, der sich kommenden Donnerstag vor dem Strafgericht verantworten muss.

Das Internet als Rache-Instrument

Der gelernte Pädagoge, seit 1984 im Brunnmattschulhaus tätig, war der Verlockung erlegen, sich im Internet an zahlreichen Personen zu rächen, die nach seiner Wahrnehmung die Schuld an seinen wachsenden Problemen mit Schülern, Eltern, Rektoratspersonen, Psychiatern, Bildungbeamten, Justizpersonen und Regierungsräten – und letztlich an seiner Entlassung aus dem Schuldienst tragen. Nach seiner Vorstellung war gegen ihn eine eigentliche Verschwörung im Gange.

Über Jahre hinweg und in hoher zeitlicher Kadenz griff er seine vermeintlichen Feinde laut Anklageschrift in zahlreichen, meist anonymen Blogs mit Namen wie "behördenmobbing" oder "staatsmobbing twoday" aber auch – unter Verwendung urheberrechtlich geschützter Fotos – in YouTube und Facebook auf massivste Weise an. Der Angeschuldigte machte auch vor dem Basler Erziehungsdirektor Christoph Eymann nicht Halt. So habe der Politiker "kriminelle Machenschaften" seiner Mitarbeitenden vertuscht und deren "kriminelles Verhalten" geduldet, wie die Staatsanwaltschaft dem Angeschuldigten vorwirft. Der Departementsvorsteher sei "korrupt" und ein Lügner, bediene sich "demokratiefeindlicher Machenschaften". Die Rede ist auch von "Nazimethoden".

Über Staatsanwältin Eva Eichenberger habe er in einem YouTube-Video geschrieben, sie habe "eine spezielle Beziehung zur Inquisition" und missbrauche ihr Amt. Diese Ermittlerin ist es, die den Fall jetzt vor Gericht bringt.

Angeklager sieht sich als "unschuldig"

Die wortwörtlich dokumentierten Verunglimpfungen bilden fast den gesamten Inhalt des ungewöhnlichen Anklage-Wälzers. Nachdem ein psychiatrisches Gutachten dem Angeschuldigten Verfolgungswahn und Anpassungsstörungen diagnostiziert hatte, wurde das Arbeitsverhältnis im September 2008 wegen "schwerer Pflichtverletzung" aufgelöst – und auf Rekurse des Lehrers hin vom Bundesgericht bestätigt.

Der Angeschuldigte selbst, der sich laut Anklageschrift auch schon mit Günther Tschanun* verglich, sieht sich als "völlig unschuldig". Er habe "nie psychische Probleme gehabt", sei als Lehrer "beliebt" und werde "von diversen Staatsfunktionären systematisch terrorisiert".

Auf seinem beschlagnahmten Computer fand die Polizei strafbare Pornografie. Bei den Akten liegen auch antijüdische Blog-Einträge, die die Staatsanwältin als Rassendiskriminierung einstuft.

 

* Chef der Zürcher Baupolizei, erschoss 1986 vier seiner leitenden Angestellten, weil er sich als Mobbing-Opfer sah.




Weiterführende Links:
- Immer mehr Gift-Spritzen aus dem virtuellen Hinterhalt
- Staatsanwalt soll Vorwürfe gegen Christoph Eymann klären
- Staatsanwältin verlangt 2,5 Jahre unbedingt für ex-Lehrer
- Wie sich "Lehrer H." als Internet-Desperado verrannte
- Online-Verleumdung: Zwei Jahre für den "Lehrer H."
- Internet-Mobbing: "Lehrer H." legt Berufung ein
- Appellationsgericht entliess "Lehrer H." aus Sicherheitshaft


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"Sie handelt von ihm, dem Lastwagenfahrer aus Weinfelden SG, der mit ein paar Freunden vom bosnisch-albanischen Kulturverein eine Idee hatte."

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Weinfelden TG – Tsüri!

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
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Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

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In einem Satz


Rebekka Hatzung,
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gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.