Halbe Tonne Kokain – Baselbieter Staatsanwaltschaft klagt drei Männer an
Die Mitarbeitenden der Nespresso-Fabrik in Romont (FR) dürften grosse Augen gemacht haben, als sie die Lieferung genau betrachteten. Zwischen den rund 300 Jutesäcken mit Rohkaffee befanden sich auch solche, in denen noch etwas anderes verpackt war – nämlich knapp 500 Kilogramm Kokain.
Der Reinheitsgrad der Droge betrug zwischen 97 und 100 Prozent. Der geschätzte Strassenverkaufswert: bis zu 60 Millionen Franken.
Der Fall hat Anfang Mai 2022 international für Aufsehen gesorgt. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Freiburg stellte bald fest, dass das Kokain nicht für Nespresso bestimmt war. Doch Ermittlerinnen und Ermittler aus dem Baselbiet fanden eine heisse Spur.
Sie wollten mutmasslich die Lieferung abfangen
Nun, fast exakt drei Jahre später, erhebt die Baselbieter Staatsanwaltschaft Anklage gegen drei Männer im Alter von 30 bis 34 Jahren wegen qualifizierten Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Sie wirft den Albanern vor, zwischen dem 28. April und dem 2. Mai 2022 auf dem Areal eines Containerterminals in Frenkendorf nach einem Seefrachtcontainer mit den Drogen gesucht zu haben.
Die Ermittlerinnen und Ermittler vermuten, dass die Beschuldigten die Drogen bergen und ins Ausland verschieben wollten. Doch der Plan ging bekanntermassen schief, und der mit Kaffee und Kokain beladene Container fuhr per Bahn planmässig in den Kanton Freiburg weiter.
Die drei Männer befinden sich in Haft. Offenbar waren beim Containerterminal noch weitere Personen anwesend, zu denen die Staatsanwaltschaft keine weiteren Angaben macht.