Naturpark Baselbiet: Die Sache zieht sich hin
Weiterer Rückschlag für den Naturpark Baselbiet: Am Mittwochabend hat auch Ormalingen den Beitritt zum entsprechenden Verein abgelehnt.
Mit weit über 100 Personen war die Gemeindeversammlung ausserordentlich gut besucht. Befürworter wie Gegner hatten offensichtlich kräftig mobilisiert, wobei dies Letzteren etwas besser gelungen zu sein scheint. Am Schluss fiel der Entscheid nämlich überaus deutlich. Mit 82 zu 30 Stimmen bei fünf Enthaltungen wollte die Gemeindeversammlung auf Antrag des Gemeinderats nichts von einem Beitritt zum Verein Naturpark Baselbiet wissen.
Dem Beschluss vorausgegangen war eine gut einstündige lebhafte Diskussion, bei der die Befürworterinnen und Befürworter keine Mühe scheuten, um vielleicht noch den einen oder die andere ins Boot zu holen. Sie kämpften indessen mit dem Handicap, dass das Projekt eben doch noch reichlich vage ist und für viele die Vorteile zu wenig evident sind.
Gegner im Vorteil
Die Gegnerinnen und Gegner konnten demgegenüber mit handfesteren Argumenten aufwarten. Die da sind: Kosten, die auf die Gemeinde zukommen (fünf Franken pro Einwohner), allfällige Vorschriften für die Landwirtschaft ohne sichtbare Vorteile und zu guter Letzt eine weitere neue Geschäftsstelle.
Erschwerend hinzu kam für die Befürworterinnen und Befürworter, dass Ormalingen mit andern befürwortenden Gemeinden keine Verbindung hätte. Denn das Dorf ist von einem Gürtel aus sechs Nein-Gemeinden (Buus, Rickenbach, Gelterkinden, Rünenberg, Kilchberg und Zeglingen) umgeben. Ohnehin scheint es fraglich, ob die Grundvoraussetzung für die Gründung eines Naturparks – eine zusammenhängende Fläche von 100 Quadratkilometern – überhaupt noch geschaffen werden kann.
Landrat wartet zu
Diese Unsicherheit ist im Übrigen auch der Grund, warum der Landrat seinen Entscheid über die Gewährung eines Kredits von 1,2 Millionen Franken – aufgeteilt in drei Jahrestranchen zu je 400'000 Franken – auf Antrag seiner Umweltschutz- und Energiekommission zurückstellen wird.
Das Geschäft wäre eigentlich für die Sitzung vom 27. März traktandiert. Weil indessen das Zustandekommen des Projekt komplett in der Schwebe ist, wird eine Landratsdebatte als wenig sinnvoll erachtet. Der Entscheid in der vorberatenden Kommission fiel denn auch einstimmig mit 13 zu 0.
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