Er wurde 98 Jahre alt

Oscar-Preisträger Arthur Cohn ist gestorben

Arthur Cohn mit Geraldine Chaplin und Martina Hingis (v.l.)
Arthur Cohn mit Geraldine Chaplin (links) und Martina Hingis. (© Foto: Claude Giger / OnlineReports)

Die Filmwelt trauert um Arthur Cohn. Der mehrfache Oscar-Preisträger ist im Alter von 98 Jahren in Jerusalem gestorben – nach kurzer Krankheit und im Kreise der Familie, wie das jüdische Wochenmagazin Tachles in einem Nachruf schreibt.

Arthur Cohn wurde in Basel geboren, hier verbrachte er auch seine Jugend- und Studienjahre. Bevor er zum Film kam, arbeitete er als Journalist, unter anderem bei der SRF-Radiosendung «Echo der Zeit». Sein Vater Marcus war ein Basler Anwalt und rettete im Zweiten Weltkrieg viele Juden. Die Mutter Rose stammte aus Berlin und engagierte sich mit Texten für das Cabaret Cornichon. Sein gleichnamiger Grossvater war von 1885 bis 1926 der erste vollamtliche Rabbiner der Israelitischen Gemeinde Basel. Cohn sei in einem Haus gross geworden, «in dem liberaler Zionismus, bewusstes Judentum und weltlicher Humanismus stets hochgehalten wurden», schreibt Tachles.

Beerdigung im engsten Familienkreis

Zu seinen bekanntesten Produktionen gehören «Der Garten der Finzi Contini» (1970) sowie «Die Kinder des Monsieur Mathieu» (2004) von Christophe Barratier, der besonders in Frankreich erfolgreich war. Die Dokumentarfilme «Nur Himmel und Dreck» (1960, gemeinsam mit René Lafuite), «American Dream» (1990, gemeinsam mit Barbara Kopple) und «Ein Tag im September» (1999, gemeinsam mit Kevin Macdonald) wurden mit einem Oscar ausgezeichnet.

Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Cohn in Jerusalem, wo auch seine drei Kinder leben. Hier wird der Filmproduzent am Samstagabend im engsten Familien- und Freundeskreis beerdigt.

Er wurde 98 Jahre alt

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