Die Passerelle ist nun mal dort, wo sie ist
Stell dir vor, die neue Passerelle zum Bahnhof ist eröffnet und fast niemand geht hin. So könnte man die Kritik an der aufwendigen Verbindung zusammenfassen, die vom Gundeldingerquartier zum Elsässer Bahnhof SBB führt. Sie ist mit jeglichem Komfort ausgerüstet: Lifte beim Aufgang und beim Abgang und zu jedem Perron.
Jetzt muss man sie nur noch finden. Auf der Gundeldinger Seite herrschte vor den Festtagen noch Baustellenbetrieb. Aber das Hauptproblem ist hier, dass der Fussgänger zu einem Zebrastreifen geführt wird, der auf das unansehnliche «Privatareal» zwischen dem Meret-Oppenheim-Hochhaus und den angrenzenden Bauten weist. Man kann durch diese Hinterhof-Situation bis zur Güterstrasse gehen, aber die Tramhaltestelle liegt mehr als hundert Meter entfernt. Deutlich näher liegen die fünf Taxi-Standplätze vor dem Meret-Oppenheim-Hochhaus.
Wer dem Bahnhofsrummel entfliehen will
Die Situation in der Meret-Oppenheim-Strasse wird sich im neuen Jahr aber sichtbar verbessern, wenn die SBB ihre Bauarbeiten im Zusammenhang mit der erwähnten provisorischen Passerelle und den neuen Geleisen 19/20 abgeschlossen haben. Die hässlichen einstöckigen Velo-Abstellanlagen verschwinden, und die Velofahrenden erhalten ihr altes Velo-Parking unter der Haupt-Passage wieder – laut SBB mit 300 Plätzen mehr als früher. Für die Busreisenden ist auf Mitte Jahr eine grosszügige Bushaltestelle auf der Gleisseite der Meret-Oppenheim-Strasse versprochen, als Ersatz für das unzumutbare Provisorium.
Die neue Passerelle ist nun mal dort, wo sie ist. Touristen ist sie eher weniger zu empfehlen, aber vielleicht gewöhnen sich Pendlerinnen und ganz gewöhnliche Fussgänger daran, die dem Bahnhofsrummel entfliehen wollen.