Shlomo Graber ist im Alter von 99 Jahren gestorben

Shlomo Graber
(Bild: shlomo.ch)

Shlomo Graber, einer der letzten Menschen in der Schweiz, die den Holocaust erlebt haben, ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Der Schriftsteller und Kunstmaler habe bis vor Kurzem täglich in seinem Atelier neben dem Spalentor in Basel gearbeitet oder Kundschaft im Laden begrüsst, schreibt das jüdische Wochenmagazin Tachles in einem Nachruf.

Graber wurde 1926 in Majdan geboren. Er verbrachte seine Kindheit im ungarischen Nyírbátor. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er mit seiner Familie als Staatenloser nach Polen deportiert, kam ins Ghetto und 1944 nach Auschwitz. Dort ermordeten die Nazis bis auf seinen Vater alle Familienmitglieder. Graber selbst überlebte die Konzentrationslager Auschwitz, Fünfteichen und Görlitz sowie einen Todesmarsch, bis er am 8. Mai 1945 von der Roten Armee befreit wurde.

Lebte seit 1989 in Basel

1948 wanderte Graber nach Israel aus, diente sieben Jahre in der Armee und arbeitete später als Einkäufer einer Elektronikfirma. 1989 zog er nach Basel, wo er als Kunstmaler und Autor wirkte.

Er habe es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die Erinnerung an die Shoa wachzuhalten, schreibt Tachles. Seine Lebensgeschichte hielt Graber in mehreren Büchern fest. Zu den bekanntesten gehört «Der Junge, der nicht hassen wollte».

Graber war in zweiter Ehe verheiratet mit Myrtha Hunziker, der Inhaberin der Galerie Spalentor.

Holocaust-Überlebender

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