Liestal schreibt ein Minus von knapp einer Million Franken
Obwohl die Stadt Liestal für die Rechnungsjahre 2021, 2022 und 2023 ein Defizit budgetiert hatte, schaffte sie es jeweils, eine schwarze Null zu schreiben. Für 2024 hat es aber nicht geklappt. Die Einwohnerkasse schliesst mit einem Minus von 974'000 Franken ab – budgetiert war ein Verlust von 2,1 Millionen Franken. Ohne Entnahme aus der finanzpolitischen Reserve läge das Defizit gar bei 6,3 Millionen Franken.
Als Grund führt die Stadt in einer Mitteilung vom Freitag einen Bundesgerichtsentscheid bei der Altersbetreuung sowie «nicht beeinflussbare höhere Fallzahlen in der Sozialhilfe und Asyl», die zu Mehrkosten von drei Millionen Franken geführt hätten. Der Selbstfinanzierungsgrad von minus 39 Prozent sei ebenfalls für die Verschuldung verantwortlich.
Stadtrat «nicht zufrieden»
Die gesamten Steuererträge entsprechen gemäss Communiqué «auf den ersten Blick» dem Budget: Es konnten höhere Steuereinbuchungen aus den Vorjahren (+ 1,5 Millionen Franken) sowie höhere Quellensteuern (+0,5 Millionen Franken) eingebucht werden. Allerdings mussten die Steuererträge der natürlichen Personen für das Jahr 2024 um 1,5 Millionen Franken nach unten korrigiert werden. Die Steuererträge der Stadt Liestal hätten sich schwächer entwickelt, als vom Kanton in den budgetierten Konjunkturprognosen erwartet.
Der Stadtrat ist mit diesem Ergebnis «nicht zufrieden». Erneut brächten «nicht steuerbare Entwicklungen und Entscheidungen auf übergeordneter Ebene» die Stadtfinanzen aus dem Lot, schreibt er. Es habe sich allerdings auch gezeigt, dass sich die Einlagen in die finanzpolitische Reserve in den Vorjahren als «vorausschauend und richtig» erwiesen haben. Damit habe das Ergebnis «geglättet» werden können.
Als Reaktion auf das schlechte Ergebnis hat der Stadtrat für das Jahr 2026 eine neue Aufgabenüberprüfung angeordnet.