Basler Regierung erwartet faire Löhne und Gagen
Die Basler Regierung legt im neuen Kulturleitbild seine kulturpolitische Strategie für die Periode von 2026 bis 2031 fest. Sie definiert vier spartenübergreifende strategische Stossrichtungen, «um den aktuellen Herausforderungen im Kulturbereich zu begegnen», wie sie am Montag in einer Mitteilung schreibt:
- Freies Arbeiten, künstlerische Qualität und Innovation: Faire Löhne und Gagen seien die Basis für Qualität in der Kulturbranche, wo «viele mit knappen und unregelmässigen Einkommen kämpfen». Von den über Betriebsbeiträge geförderten Institutionen werde deshalb neu erwartet, dass sie die branchenspezifischen Fair-Pay-Grundlagen berücksichtigen. Dasselbe gelte für die freie Szene. Angesichts begrenzter Mittel bedeute dies, «dass die Basler Kulturförderung stärker selektiv ausgerichtet wird».
- Teilhabe und gesellschaftliche Zusammenhalt: Der Kanton motiviere die Kulturbetriebe, inklusive Angebote zu verstärken, und trage zum Knowhow-Austausch bei. Die Zugänge zu weniger sichtbaren Themen der Basler Geschichte sollen erleichtert und das Bewusstsein für die Herkunft der Sammlungsbestände in den kantonalen Museen erhöht werden.
- Zukunftswirksam Kulturschaffen und Kulturpflege: Die vorhandenen Ressourcen seien «verantwortungsbewusst» einzusetzen, «um den langfristigen Erhalt der Kulturgüter, die Sicherung guter Rahmenbedingungen für das Kulturschaffen und ein qualitativ hochwertiges und vielfältiges Kulturangebot in allen Kultursparten für die Bevölkerung zu gewährleisten». Strategische Partnerschaften und Koordination mit anderen Förderstellen, ob öffentlich oder privat, sollen deshalb in der Kulturfinanzierung Synergien sichern.
- Attraktivität Basels: Das Kulturangebot soll generationenübergreifend als «positiver Faktor» für die Attraktivität von Basel als Wohnort wahrgenommen werden. Basel soll zudem national und international sein Profil als Kulturstadt schärfen. Eine wichtige Basis dafür sei eine zeitgemässe Infrastruktur der Kulturbetriebe. Für mehrere historische Kulturbauten stünden in den nächsten Jahren teils umfangreiche Sanierungen an.
Die Überprüfung der Museumsstrategie aus dem Jahr 2017 sowie die Umsetzung der «Trinkgeld-Initiative» zur Förderung der Jugend- und Alternativkultur wird erstmals ins Kulturleitbild integriert.
Parteien, Verbände, Gemeinden und Kulturschaffende können sich bis zum 22. Dezember in einer öffentlichen Vernehmlassung zum Kulturleitbild äussern.