«Bauen zwischen Bürokratie, Fachkräftemangel und Zukunftschancen»

Seit dem 5. Mai steht Daniel Allemann an der Spitze des Verbands Bauunternehmer Region Basel. Der erfahrene Bauingenieur und langjährige Verbandsvize bringt viel Branchenwissen mit – und einen klaren Blick für das, was gut läuft, aber auch für das, was Sorgen macht.

Porträtbild von Daniel Allemann, Präsident der Bauunternehmer Region Basel (BRB) ab Mai 2025
Daniel Allemann engagiert sich seit über zwei Jahrzehnten im Verband Bauunternehmer Region Basel. (Bild: Claudia Tschon)

Publireportage*

Seit über zwei Jahrzehnten engagiert sich Daniel Allemann im Vorstand des Verbands Bauunternehmer Region Basel, zuletzt als Vizepräsident. Jetzt hat er das Präsidium übernommen. «Die Themen, die uns beschäftigen, sind bekannt. Und ich weiss, wie wichtig es ist, dass wir als Branche gemeinsam auftreten – geschlossen, professionell und mit einer klaren Stimme.» Die Voraussetzungen dafür sieht er als gegeben: Der Verband ist mit 89 Mitgliedfirmen und rund 3500 Mitarbeitenden breit aufgestellt und vertritt die Interessen von kleinen Handwerksbetrieben ebenso wie von grossen Bauunternehmen.

«Die Investoren sind wegen der strengen Wohnschutzvorgaben verunsichert – deshalb bleiben viele Projekte auf der Strecke.»
Daniel Allemann

Auf den ersten Blick läuft es rund im Bauhauptgewerbe. Wer durch Basel geht, sieht Krane, Absperrungen und Bagger.

Doch der neue Präsident warnt vor einem zu einseitigen Bild: «Die Situation ist komplex. In Basel-Stadt profitieren wir vom Klimaprogramm, der Tiefbau läuft stabil. Der Hochbau dagegen stagniert, und der Sanierungsbereich ist stark unter Druck. Dabei bräuchten wir dringend mehr Wohnraum.» Gründe dafür sieht Allemann in strengen Wohnschutzvorgaben und politischer Unsicherheit. «Investoren sind verunsichert. Deshalb bleiben viele Projekte auf der Strecke.»

Im Kanton Baselland stellt sich die Lage anders dar: Während der Wohnungsbau gut läuft, war der Tiefbau 2024 mit einem Minus von über 50 Prozent stark rückläufig. «Das hat direkte Auswirkungen auf die Unternehmen», sagt Allemann. «Weniger Aufträge bedeuten weniger temporäre Stellen, und freiwerdende Arbeitsplätze nach Pensionierungen bleiben unbesetzt.»

«Das Bauhauptgewerbe bietet hervorragende berufliche Perspektiven – das ist vielen gar nicht bewusst.»
Daniel Allemann

Kaum ein Thema beschäftigt die Branche so sehr wie der Fachkräftemangel. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen in Rente, und neue Arbeitskräfte kommen zu wenige nach. «Viele wissen gar nicht, welche hervorragenden Perspektiven das Bauhauptgewerbe bietet», sagt Allemann. «Wer sich engagiert, kann schnell Verantwortung übernehmen und Karriere machen. Vom Lernenden bis zum Polier oder Bauführer ist vieles möglich, auch für Quereinsteiger.»

Die Branche ist attraktiv: Mit guten Löhnen, einem flexiblen Altersrücktritt ab 60 und vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten stehen die Bauleute besser da als manche andere Handwerker. «Wir wollen noch stärker sichtbar machen, was unsere Berufe ausmacht: Teamgeist, Eigenverantwortung, Arbeiten im Freien und am Ende das sichtbare Ergebnis der eigenen Leistung.»

«Baureif – und trotzdem blockiert: Juristische Spitzfindigkeiten sorgen immer wieder dafür, dass Projekte nicht vorankommen.»
Daniel Allemann

Neben dem Mangel an Fachkräften gibt es weitere Baustellen. Ein zentrales Problem ist, dass immer mehr Projekte wegen Einsprachen oder langwieriger Verfahren ins Stocken geraten. «Manche Dossiers sind baureif, aber leider blockiert. Das oft wegen juristischer Spitzfindigkeiten», so Allemann. «Das macht die Ressourcenplanung für die Baufirmen sehr anspruchsvoll. Sobald die Bewilligung vorliegt, soll plötzlich alles sofort losgehen.»

Bauarbeiter im Rosenfeldpark in Basel
Pflästerer bei der Arbeit.

Auch das Thema Nachhaltigkeit ist im Baugewerbe längst angekommen. Die Unternehmen investieren in moderne Anlagen, trennen Baustoffe, verwenden Recyclingmaterialien oder setzen auf neue Technologien. «Wir stehen klar zu unserer Verantwortung. Aber es braucht auch realistische Vorgaben und eine klare Linie», betont Allemann. «Schwierig wird es mit politischen Forderungen, die weder technisch noch wirtschaftlich umsetzbar sind.» Er nennt ein Beispiel dafür aus der Vergangenheit: Die zu schnell geforderte Einführung von Luftpartikelfiltern bei Baumaschinen. «Am Ende hat es Jahre gedauert, bis die Technik serienreif war. Die Kosten für dieses politische Vorpreschen blieben bei unseren Unternehmungen hängen. Baufirmen sind auf Planungssicherheit und ausreichend lange Übergangsfristen angewiesen.»

Allemann macht klar, dass Klimaschutz bei der Planung einer Baumassnahme beginnt und dort der grösste Hebel liegt. Die bei den effektiven Bauarbeiten entstehenden Emissionen sind dagegen verschwindend klein. Dies scheint nicht allen Politikern und Bauherren klar zu sein.

«Das Bauhauptgewerbe trägt wesentlich zur regionalen Stabilität bei – als Arbeitgeber, Ausbilder und Impulsgeber.»
Daniel Allemann

Trotz aller Herausforderungen ist Allemann zuversichtlich: «Bauen ist ein Grundbedürfnis. Und das Bauhauptgewerbe trägt enorm viel zur regionalen Stabilität bei. Sowohl als Arbeitgeber, Ausbilder und als Impulsgeber.»

Voraussetzungen seien klare Rahmenbedingungen, verlässliche politische Entscheidungen und ein faires Spielfeld. «Und die Bereitschaft, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen.» Wichtig sei, dass alle am Bau Beteiligten an einem Strang ziehen. «Wir haben allen Grund, selbstbewusst aufzutreten, auch wenn nicht immer alles rund läuft. Die Realität ist komplex, und genau deshalb braucht es unseren aktiven Beitrag.»

*Dieser Beitrag von Margrith Mermet ist eine Publireportage im Auftrag der Bauunternehmer Region Basel:

BRB Bauunternehmer Region Basel Bahnhofstrasse 16 4133 Pratteln [email protected] www.vbrb.ch

Neuer BRB-Präsident im Porträt