Weniger Velos, dafür mehr Autos
Mit Ausnahme der Corona-Lockdowns nahm der Veloverkehr auf den Basler Strassen seit 2010 kontinuierlich zu. Nun stagnierte er 2024 erstmals. Zeitgleich nahm der Autoverkehr sowohl auf den Stadtstrassen als auch auf den Autobahnen im Kanton weiter um je zwei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr zu. Dies zeigen Zahlen des Amts für Mobilität.
Der städtische Autoverkehr liegt zwar immer noch fünf Prozentpunkte unter dem Wert von 2019 vor der Pandemie. Und das Ziel des Umweltschutzgesetzes, dass der motorisierte Verkehr gegenüber 2019 nicht zunehmen darf, werde nach wie vor eingehalten, schreibt das Basler Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) in einer Mitteilung. Dennoch zeige die Entwicklung in eine andere Richtung, «als dies die ambitionierten Klimaziele des Kantons vorgeben».
Weitere Massnahmen nötig
Gemäss Klimastrategie will der Kanton den motorisierten Individualverkehr bis 2037 gegenüber 2019 um ein Drittel reduzieren. Der Trend gehe aber nach wie vor in eine andere Richtung, hält das BVD fest. Dies gelte auch für den Anteil der umweltschonenden Fahrzeuge, der im vergangenen Jahr nur minim von 1,1 auf 1,3 Prozent zugelegt hat. Das Ziel des Kantons, dass bis 2030 jedes fünfte Auto umweltschonend sein soll, sei somit «zunehmend schwierig erreichbar». Gemäss Umweltschutzgesetz müssen bis 2050 alle Verkehrsmittel umweltschonend sein.
Pro Velo beider Basel zeigt sich in einer Mitteilung vom Montag enttäuscht von den Ergebnissen und fordert Massnahmen, damit Basel-Stadt seine Klimaziele erreichen könne. Das sieht der Kanton ähnlich, wie aus dem Communiqué des BVD hervorgeht.
Die Regierung hat bereits die Preise für Anwohnerparkkarten erhöht. Zudem könne die in einer Motion geforderte höhere Motorfahrzeugsteuer zu einer stärkeren Lenkungswirkung beitragen. Ausserdem prüft der Kanton neue Tempo-30-Strecken, plant zwei Superblock-Tests und will die Veloverbindungen sowie den öffentlichen Verkehr weiter ausbausen.
Letzterer nahm 2024 um zwei Prozentpunkte gegenüber Vorjahr zu. Die Nachfrage liegt aber noch acht Prozentpunkte unter dem Wert von 2019.
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