Claudia Bardelang: «Der Fall Monteverdi»
Die Autorin integriert Themen in die Geschichte, die insbesondere für die Leserschaft aus Basel spannend sein könnten.
Als Fan von Kriminalromanen aus der Feder von Lee Child, Jon Grisham oder den skandinavischen Autorinnen und Autoren ist es immer ein Abenteuer, wenn man sich einen Lokal- oder Regionalkrimi vom Wühltisch schnappt. Aber ich wollte nach einem verunglückten, ärgerlichen Versuch mit einer abgebrochenen Lektüre sichergehen und habe mich für das Buch «Der Fall Monteverdi» von Claudia Bardelang entschieden.
Eine gute Wahl!
Der Krimi erschien in der «Tour de Suisse»-Reihe von Alibi und ist der Beitrag aus Basel. Die Autorin ist eine Schweizerin, die sich zuerst der bildenden Kunst verschrieben hat, lange in Deutschland lebte und arbeitete, bevor sie schliesslich «ihre Liebe zum Schreiben entdeckte» (Zitat Klappentext). Heute lebt sie in Basel. Der «Fall Monteverdi» ist der fünfte Krimi der Autorin.
Eine Monteverdi-Verehrerin?
Das Buch fesselt in verschiedener Hinsicht. Erstens ist es ein guter, authentischer Plot, der mit viel Tempo und Spannung geschrieben ist. Zweitens integriert die Autorin ein paar Themen in die Geschichte, die – ganz sicher für die Leserschaft aus Basel – spannend sind: Man bekommt einen Einblick in den Basler Daig und einen Crash-Kurs in Sachen Monteverdi-Autos.
Man hat beinahe das Gefühl, Claudia Bardelang sei eine Monteverdi-Verehrerin. Es fällt auf, dass sie sehr authentische Geschichten und Namen verwendet. Monteverdi wird beschrieben, wie er war. Sein Lebensgefährte trägt auch im Buch den richtigen Namen, und man merkt, dass die Autorin für ihre Recherche und auch für die Gespräche mit den beschriebenen Figuren Stunden aufgewendet haben muss.
Werbung für Leckerly
Ein amüsantes Detail: Im Buch kommen – in Verbindung mit einer verdächtigen Person – auch Jacob's Basler Leckerly vor. Und die werden so wahrheitsgetreu in Szene gesetzt, dass im Laden von Jacob's Basler Leckerly Bardelangs Krimi voller Stolz verkauft wird!
Das Buch ist sehr angenehm zu lesen. Die Geschichte schreitet rasant voran, nicht ohne ein bisschen ins Privatleben der ermittelnden Protagonistin, der KK Madeleine Wyss, zu spähen (sie könnte die Schwester von Ferraris «Nadine» sein)! Schon alleine der Besuch in Wyss' Altbau-Wohnung zeigt die Fähigkeit der Autorin, eine ziemlich sicher recherchierte Wohnung zu beschreiben und die Leserinnen und Leser auf eine Besichtigung einzuladen.
Ein tolles Buch! Ich werde mich auf die Suche nach weiteren Bardelang-Krimis machen.
Diese Buchbesprechung entstand in einer Kooperation mit der von Daniel Thiriet betriebenen Website buechercheck.com.