Sven Stricker: «Sörensen macht Urlaub»

Eigentlich will Sörensen nach Österreich in die Berge fahren. Doch auf dem Weg dahin stösst der Kommissar auf einen Fall.

Sven Stricker: «Sörensen macht Urlaub»
(Bild: ZVG)

Sörensen ist ein aus Hamburg strafversetzter Kriminalkommisar, der eine leichte Macke hat. In Holland würde man das «een klap van de molen» (einen Schlag von der Windmühle) nennen. Neben seinem langsamen und fast phlegmatischen Gebaren leidet er unter einer Angststörung, die ihn immer mal wieder heimsucht und in die Bredouille bringt.

Jetzt will der Kommissar endlich mal Urlaub machen (von «wollen» kann zwar nicht die Rede sein, vielmehr wird er dazu verdonnert) und beschliesst, mit seinem alten Passat nach Österreich in die Berge zu reisen. Aber nicht ohne vorher dem Wunsch seiner Ex-Frau nachzukommen, sie und die gemeinsame Tochter in Hamburg zu besuchen. Von seinem Dienstort in Kattenbüll (Nordfriesland) ist das auf dem Weg nach Österreich keine grosse Sache.

Selbstverständlich läuft er dort direkt in einen Kriminalfall, den er noch rasch widerwillig lösen muss, bevor sein ungeliebter Urlaub in Österreich beginnen kann.

Auch Angst, Schrecken und Leichen

Das ungefähr ist der Plot des neuen Sörensen-Abenteuers. Wenn man die Verfilmung mit Bjarne Mädel gesehen hat, ergibt sich ein klares und verständliches Bild von Sörensen, und das Buch wird zum Vergnügen. Der Sörensen aus dem Film ziert dann auch das Cover des Buches.

Natürlich gibt es Angst, Schrecken und Leichen in der Geschichte (die zum Teil in Kattenbüll vorkommen, jetzt, da der Chef im Urlaub ist). Aber alles wird so herrlich humorvoll beschrieben, dass die Lektüre ein Vergnügen ist. Mich persönlich nervt es zwar, bereits nach einigen Zeilen zu erfahren, dass Sörensen (der übrigens keinen Vornamen hat), sein Ziel in Österreich niemals erreichen wird. Aber das ist subjektives Gemecker.

Man muss nicht viel nachdenken

Der Kriminalroman ist besonders empfehlenswert, wenn man gerade einen Skandinavien-Thriller gelesen hat und etwas leichtere Kost vertragen kann. So richtig viel nachdenken muss man nicht. Es reicht, wenn man die Gedanken von Sörensen nachvollziehen kann – und das gelingt ohne Weiteres.

Sörensens Urlaubsversuch ist die fünfte Geschichte in der Reihe. Und noch immer freue ich mich, wenn ein neues Buch mit dem schrulligen Kommissar herauskommt. Das Paperback kostet rund 15 Euro/Franken und hat über 560 Seiten. Das ist ein grossartiges Preis-Leistungsverhältnis, vor allem weil es 560 lesenswerte, unterhaltsame Seiten sind.

Diese Buchbesprechung entstand in einer Kooperation mit der von Daniel Thiriet betriebenen Website buechercheck.com.

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