HKBB: 2 von 20 Unternehmen ziehen in Betracht, die Produktion zu verlagern
Die Handelskammer beider Basel (HKBB) als Interessenvertreterin von Industrie, Dienstleistung und Handel hat eine Blitzumfrage bei 20 Unternehmen durchgeführt, die in die USA exportieren. Hintergrund sind die US-Strafzölle von 39 Prozent, die seit Donnerstagmorgen in Kraft sind.
Insbesondere KMU im Bereich Maschinenbau, Medtech oder Präzisionsinstrumente hätten nun einen Wettbewerbsnachteil in den USA. Das mache den Handel mit den Vereinigten Staaten für sie unrentabel, hält die HKBB am Donnerstag in einer Medienmitteilung fest.
Das Ergebnis der Umfrage:
- «Nahezu alle» befragten Unternehmen wollen weiterhin im US-Markt aktiv bleiben.
- Die Hälfte sieht die Möglichkeit, auf andere Märkte auszuweichen.
- Ein Viertel der Unternehmen hält sich nun bei Investitionen zurück.
- Zwei Unternehmen ziehen in Betracht, die Produktion in die USA zu verlagern.
- Zwei Unternehmen befürchten, in der Schweiz Arbeitsplätze abbauen zu müssen.
HKBB-Präsidentin und Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter fordert, dass die neuen Bilateralen Abkommen mit der EU «möglichst rasch» umgesetzt werden. Die Schweiz solle nun «auf verlässliche Handelspartner setzen».
Der Bundesrat müsse «eine offensive Freihandelspolitik betreiben», verlangt die Biel-Benkemerin weiter. Sie bekräftigt ausserdem, dass «international koordiniert» geprüft werden soll, die 2024 eingeführte OECD-Mindeststeuer auszusetzen. Diese Forderung ist – insbesondere auf bürgerlicher Seite – nun seit ein paar Tagen ein Thema. US-Präsident Donald Trump hatte schon länger entschieden, dass sein Land bei dieser internationalen Steuer-Regelung doch nicht mitmacht.
Die HKBB nimmt aber auch die regionale Politik in die Pflicht, die Unternehmen zu unterstützen: «Es wäre zielführend, wenn die Standortförderungen und die Wirtschaftsverbände der beiden Basel nun gemeinsam ein Konzept erarbeiten würden, das zur Entlastung der Unternehmen und zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der Region Basel beiträgt», lässt Direktor Martin Dätwyler ausrichten.