Jedes dritte Kind spricht ungenügend Deutsch

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Für Kinder mit Förderbedarf stehen in den meisten Gemeinden Angebote zur Verfügung. (Bild: Kanton BL)

Im Kanton Baselland hat jedes dritte Kind im Vorschulalter ungenügende Deutschkenntnisse und muss zusätzlich gefördert werden. Dies zeigt die erste kantonale Sprachstanderhebung, die im Januar 2025 durchgeführt worden ist.

Insgesamt wurden die Erziehungsberechtigten von 2763 Kindern zur Befragung eingeladen – die Nationalität spielte dabei keine Rolle. Die Rücklaufquote lag bei «erfreulichen» 93 Prozent, wie die Baselbieter Sicherheitsdirektion (SID) am Montag mitteilt. 

Die Ergebnisse verdeutlichten «die Relevanz der Sprachstanderhebung als zentrales Instrument, um gezielte Unterstützungsangebote zu vermitteln und Bildungsungleichheiten frühzeitig anzugehen», schreibt die SID. Eine statistische Auswertung der Ergebnisse sei aktuell in Arbeit. Die Evaluation werde voraussichtlich nach den Sommerferien veröffentlicht.

Gemeinden können Kinder verpflichten

Für Kinder mit festgestelltem Förderbedarf stehen in den meisten Gemeinden Angebote der frühen Sprachförderung zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem anerkannte Spielgruppen und Kitas, «die gezielt sprachfördernd arbeiten und die Qualitätskriterien des Kantons erfüllen». Die Erziehungsberechtigten können wählen, wo sie ihr Kind betreuen und fördern lassen möchten. Die Gemeinden unterstützen sie dabei mit Informationen und je nach Standort auch mit Gutscheinen zu passenden Angeboten. 

Die Grundlage für die Sprachstanderhebung bildet das neue Gesetz zur frühen Sprachförderung. Demnach können Gemeinden durch eine Reglementsanpassung Kinder mit Sprachförderbedarf dazu verpflichten, eine Spielgruppe oder Kita zu besuchen. Bisher habe aber noch keine Gemeinde von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

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