Volker Klüpfel: «Wenn Ende gut, dann alles»
Der Autor versucht auf jeder Seite, einige witzige Stellen einzubauen. Etwas zu viel des Guten.
Eine Information zu Beginn: Der Autor Volker Klüpfel ist die eine Hälfte des Duos mit Michael Kobr, das Kommissar Kluftinger erfunden und gepflegt hat. Bis hin zu erfolgreichen Verfilmungen. Als Kluftingers Reihe pausierte, hat Michael Kobr zwei gute Solokrimis produziert. Nun steigt auch Volker Klüpfel in den Solo-Ring und bringt mit «Wenn Ende gut, dann alles» einen unterhaltsamen Kriminalroman auf den Wühltisch.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Klüpfel bei den Kluftinger-Büchern für die Kalauer, Witzchen und Zoten verantwortlich war. Denn ebensolche finden sich in diesem Buch zuhauf.
Auf jeder Seite versucht der Autor, einige witzige Stellen einzubauen. Manchmal gelingt das ganz gut, und die Leserinnen und Leser können sicherlich schmunzeln. Mit der Zeit aber nehmen diese Lustigkeitsversuche überhand und beginnen dann und wann auch zu stören. Nicht zuletzt, weil die Protagonistin – eine Putzfrau aus der Ukraine – mit ihrem grammatikalisch nicht ganz lupenreinen Deutsch mit jedem Satz, der von ihr aufgeschrieben wird, einen herbeigezogenen Witz präsentiert (siehe Buchtitel).
Anfangs sehr erheiternd, mit der Zeit etwas mühsam.
Und das ist längst nicht die einzige Quelle des Autoren-Humors: Der männliche Hauptdarsteller versucht sich nämlich krampfhaft als Schriftsteller, und seine erfolglosen Schreibversuche werden ebenfalls kapitelübergreifend ins Lächerliche gezogen und permanent wieder aufgewärmt. Dazu kommen ein überdrehter Vater im Altersheim, eine Runde Rommé-spielender Senioren, ein nervender Ordnungsamts-Beamter mit Hund, ein Wohnmobil mit technischen Mühen und Kinder in einem Kinderheim – alles Gelegenheiten, um Witze, Spässchen, Kalauer oder Sprachwitze einzubauen. Nochmals: anfangs sehr erheiternd, mit der Zeit etwas mühsam.
Ah ja, und dann ist da ja noch ein aufgefundenes stummes Mädchen, das alleine im Wald herumirrt. Mit diesem Kind beginnt die eigentliche Story des Buches und das Rätsel, das unsere beiden Witzbolde lösen müssen. Im Grunde kein schlechter Plot, der einfach – und das ist wie immer mein Eindruck – mit allzu viel Witz präsentiert wird.
Wenn man also gerade ein Witz- und Humorbedürfnis verspürt, dann ist dieses Buch sicherlich eine gute Therapie. Hochstehend ist es nicht, will es wahrscheinlich auch nicht sein.
Diese Buchbesprechung entstand in einer Kooperation mit der von Daniel Thiriet betriebenen Website buechercheck.com.