Plakat-Cabaret
Ganz schön erschrocken sei sie, erzählt die Bewohnerin einer Parterre-Wohnung in Sissach. Plötzlich habe Sabine Bucher in ihre Küche gestarrt. Das sollte nicht sein – eigentlich will die Regierungskandidatin ja die Fussgängerinnen, Velofahrer und Autofahrerinnen anstrahlen, die die Hauptstrasse entlang kommen. Um sie dafür zu gewinnen, ihren Namen auf den Wahlzettel zu schreiben – und nicht denjenigen von Markus Eigenmann, der ein paar Meter weiter vom Plakat lächelt.
Es dauert nicht lange, da ist das Plakat schon wieder richtig platziert. Der Wind hat damit aber nichts zu tun. Die Bewohnerin beobachtet ein Cabaret: Passanten, mutmasslich Bucher-Gegner, drehen das Plakat beim Vorbeigehen um 90 Grad zur Seite – wohl damit es seine gewünschte Wirkung verfehlt. Doch dann kommt auch schon eine Bucher-Unterstützerin, die den Streich durchschaut und die Grünliberale wieder in Fahrtrichtung blicken lässt.
Buchers Plakat hängt mehrheitlich korrekt. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Die Regierungskandidatin aus Sissach scheint in ihrem Wohnort einen Vorteil zu haben gegenüber dem Freisinnigen aus dem weit entfernten Arlesheim.
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