Das heutige kantonale Erstaufnahmeheim für asyl- und schutzsuchende Personen beim ehemaligen Kantonsspital in Laufen steht nur noch bis Ende 2026 zur Verfügung. Deshalb hat der Kanton Baselland nach einem neuen Standort gesucht – und gefunden.

An der Wyhlenstrasse in Pratteln stehe hierfür eine passende Grundstückfläche bereit, teilt die Finanz- und Kirchendirektion unter Anton Lauber am Dienstag mit. Es handelt sich dabei um die Parzelle Nummer 4514, die sich im Besitz des Kantons befindet. Diese könne für eine befristete Zeit von fünf Jahren genutzt werden; eine Verlängerung um weitere fünf Jahre sei möglich.

Insgesamt sollen in der neuen Struktur 150 Personen untergebracht werden, zudem sind 100 zusätzliche Reserveplätze geplant. Unterstützende Massnahmen wie eine 24-Stunden-Betreuung, die Beschulung von Kindern, medizinische Versorgung sowie Beschäftigungs- und Sprachförderangebote «gewährleisten eine umfassende Begleitung», wie es im Communiqué heisst. Diese Massnahmen trügen dazu bei, dass die untergebrachten Menschen besser auf die spätere Zuweisung an die Gemeinden vorbereitet seien.

Absichtserklärung unterzeichnet

Der Kanton Baselland und die Gemeinde Pratteln haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um das Erstaufnahmeheim realisieren zu können. Die Regierung hat dem Landrat für die Umsetzung 39,9 Millionen Franken beantragt. Das Parlament entscheidet voraussichtlich am Donnerstag darüber. Bei einem Ja will der Kanton die Einrichtung per 2027 in Betrieb nehmen.

Im Baselbiet gilt für die Gemeinden eine Aufnahmequote von 2,6 Prozent der jeweiligen Wohnbevölkerung. Pratteln ist somit verpflichtet, 440 Personen aufzunehmen und entsprechende Unterkünfte bereitzustellen. Die im Erstaufnahmeheim zur Verfügung stehenden Plätze würden der Gemeinde vollumfänglich angerechnet.

Der Standort sei «sorgfältig eruiert» worden, lässt sich der zuständige Prattler Gemeinderat Marcial Darnuzer in der Mitteilung zitieren. Der Gemeinderat unterstütze die Wahl der Parzelle Nummer 4514. Pratteln hatte bereits 2023 eine Erstaufnahme-Unterkunft im ehemaligen Coop-Gebäude. Die Erfahrungen seien positiv gewesen.