Seltener Fund in Arisdorf

Zwei der ältesten Münzen der Schweiz entdeckt

Goldmünzen Stater und Viertelstater
Stater und Viertelstater. (© Foto: Archäologie Baselland)

Wolfgang Niederberger und Daniel Mona, zwei ehrenamtliche Mitarbeiter der Archäologie Baselland, haben in der Flur Bärenfels bei Arisdorf zwei keltische Goldmünzen entdeckt, einen Stater und einen Viertelstater. Sie stammen aus der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts vor Christus. Damit gehören sie zu den ältesten je in der Schweiz gefundenen keltischen Münzen, wie die Archäologie Baselland am Donnerstag mitteilt.

Die Forschung nimmt an, dass keltische Söldner das Geldwesen in Mitteleuropa eingeführt haben. Sie wurden in Griechenland für ihre Dienste mit Münzen bezahlt und brachten diese bei ihrer Rückkehr in die Heimat mit. Um die Mitte des dritten Jahrhunderts vor Christus begannen die Kelten mit einer eigenen Münzprägung, indem sie Goldmünzen des makedonischen Königs Philipp II. (359–336 v. Chr) imitierten.

Auf der Vorderseite zeigen diese Münzen den Kopf des griechischen Gottes Apollon, auf der Rückseite ein Pferdegespann (Biga). Die Kelten hätten beide Motive «in ihrem ganz eigenen Stil angepasst». Zu diesen Nachahmungen gehören auch die beiden Goldmünzen von Arisdorf.

Als Opfergabe niedergelegt

Fachleute gehen davon aus, dass die keltischen Goldmünzen nicht für den alltäglichen Zahlungsverkehr verwendet wurden. Dafür seien sie zu wertvoll gewesen, heisst es im Communiqué. Sie könnten also auch als diplomatische Geschenke, Gaben an Untergebene und Heiratsmitgiften zum Einsatz gekommen sein, oder um politische Ziele zu erreichen.

Bärenfelser Moor bei Arisdorf
Hier wurden die seltenen Münzen gefunden: Bärenfelser Moor bei Arisdorf. (© Foto: Archäologie Baselland)

«Auffällig häufig» finde man die Geldstücke in Gräbern oder im Bereich von Mooren und Gewässern wie in Arisdorf. Dort bilden mit Wasser gefüllte Dolinen das sogenannte Bärenfelser Moor. Da solch spezielle Orte oft Gottheiten geweiht gewesen seien, «könnten die Münzen ganz bewusst als Opfergaben niedergelegt worden sein». 

In der Barfüsserkirche ausgestellt

Diese rituelle Praxis sei auch in antiken Schriftquellen überliefert und lasse sich an zahlreichen Fundstellen in ganz Mitteleuropa nachweisen. Die Archäologie Baselland erinnert in diesem Zusammenhang an den nahen Büechlihau bei Füllinsdorf, «wo sich in keltischer Zeit höchstwahrscheinlich ein ‹Heiliger Hain› befand».

Wegen der Seltenheit der beiden Goldmünzen haben die Archäologie Baselland und das Historische Museum Basel beschlossen, die Funde in die laufende Ausstellung «Schatzfunde» zu integrieren. Die Objekte werden gemeinsam mit den Silbermünzen des gleichen Fundorts ab März 2026 in einer Sondervitrine in der Barfüsserkirche in Basel zu sehen sein.

Seltener Fund in Arisdorf

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