Grüne unterstützen Sabine Bucher, weisen aber auf Unterschiede hin
Nachdem die Baselbieter Grünen zuerst über eine eigene Kandidatur nachgedacht hatten, schliessen sie sich nun der SP an und unterstützen die Grünliberale Sabine Bucher als Regierungskandidatin. Das hat die Partei an ihrer Mitgliederversammlung vom Freitag beschlossen – «nach einer engagierten Diskussion, in der Sabine Bucher ihre Positionen darlegte und zahlreiche Fragen beantwortete», wie es in einer Mitteilung heisst.
Zwar vertrete Bucher sowohl in bildungs- als auch in umweltpolitischen Fragen Positionen, die sich «deutlich von denjenigen der Grünen Baselland unterscheiden». Dennoch überwiege die Einschätzung, dass sie «eher» für ökologische und zukunftsorientierte Anliegen einstehe als die Kandidierenden von FDP und SVP.
Taktische Überlegungen
Wirklich überzeugt scheinen die Grünen von der Grünliberalen nicht zu sein. Obwohl Parteipräsident Michael Durrer betont, dass Bucher «den grünen Anliegen im Regierungsrat am meisten Gewicht verleihen kann».
Die inhaltlichen Abweichungen dürften allerdings nicht der einzige Grund sein für die Zurückhaltung. Vielmehr spielen wohl auch taktische Überlegungen eine Rolle. Es ist davon auszugehen, dass Baudirektor Isaac Reber bei den Gesamterneuerungswahlen 2027 nicht mehr antritt. Damit stehen die Grünen, die in den vergangenen Jahren einige Verluste hinnehmen mussten, vor der Herausforderung, ihren Sitz zu verteidigen. Mit einer Partei in der Regierung, die «Grün» im Namen trägt, wäre die Ausgangslage für sie noch schwieriger.
Für den Fall, dass Bucher am 26. Oktober oder im zweiten Wahlgang vom 30. November als Nachfolgerin der freisinnigen Bildungsdirektorin Monica Gschwind gewählt wird, kann es demnach aus Sicht der Grünen nicht schaden, auf die Unterschiede zwischen ihnen und der grünliberalen Kandidatin hinzuweisen.
Weitere Artikel über die Ersatzwahl von Monica Gschwind finden Sie in unserem Dossier.