So lernen Kinder spielerisch den Umgang mit Geld

Geld verstehen will gelernt sein. Am besten von klein auf. Eltern können mit einfachen Mitteln die finanzielle Bildung ihrer Kinder fördern und so wichtige Werte fürs Leben vermitteln.

Shot of a little girl learning about money from her grandfather
(© Symbolfoto: www.peopleimages.com)

Ratgeber*

Im Alltag sehen Kinder heute kaum noch Bargeld. Die Rechnung wird mit Karte oder Handy bezahlt, das Abo per App verlängert und das Online-Spiel mit einem Klick freigeschaltet. Geld existiert zunehmend abstrakt. Umso wichtiger ist es, dass Kinder lernen, was es bedeutet, Geld zu besitzen, zu sparen und bewusst auszugeben. Denn wer früh mit dem Thema vertraut ist, kann später besser mit Geld umgehen und gerät seltener in finanzielle Schwierigkeiten.

Tipp 1: Früh beginnen und dranbleiben

Schon im Kindergartenalter können Kinder erste Erfahrungen mit Geld machen. Dafür müssen sie nicht rechnen können. Vielmehr lernen sie den Wert von Dingen kennen.

Ein Glacé kostet zwei Franken. Wenn das Kind drei Franken im Portemonnaie hat, kann es entscheiden: nur ein Glacé oder auch noch einen Kaugummi? Solche Mini-Entscheidungen fördern Selbstverantwortung und Abwägen auf kindgerechtem Niveau.

Tipp 2: Sackgeld regelmässig und zweckfrei geben

Sackgeld ist ein zentrales Lerninstrument. Es sollte:

  • regelmässig
  • in fixer Höhe
  • und zweckfrei (das Kind darf entscheiden, wozu es das Geld ausgibt)

ausgezahlt werden.

Empfehlung (Richtwerte der Budgetberatung Schweiz):

  • Unterstufe (6–8 Jahre): jede Woche CHF 3 bis 5
  • Mittelstufe (9–11 Jahre): jede zweite Woche CHF 15 bis 20
  • Oberstufe (12–14 Jahre): monatlich CHF 50 bis 70, plus eigenes Budget für Kleidung, ÖV, Mobiltelefon, Freizeit, etc.

So lernen Kinder, ihr Geld einzuteilen, zu sparen oder auch mal falsche Entscheidungen zu treffen. Fehler sind wichtig für den Lerneffekt.

Tipp 3: Offen und ehrlich über Geld sprechen

Geld sollte kein Tabu sein. Kinder haben Fragen: Wie viel verdient man? Was kosten Dinge im Alltag? Was kann sich die Familie leisten und was liegt nicht drin?

Antworten sollten ehrlich, altersgerecht und ohne Druck vermittelt werden. Ein offenes Gespräch stärkt das Vertrauen und hilft, ein realistisches Bild von Konsum und Sparen zu entwickeln.

Tipp 4: Gemeinsam Ziele setzen und dafür sparen

Ein wichtiges Lernfeld ist das Sparen auf ein konkretes Ziel hin, sei es für ein Spiel, einen Ausflug oder ein neues Velo. Eltern können dies mit einem klassischen Sparschwein, einem Konto auf den Namen des Kindes oder einem einfachen Sparplan auf Papier oder App begleiten. So entsteht beim Kind das Gefühl für Zeit und Disziplin, und am Ende lockt die Belohnung.

Tipp 5: Den bewussten Umgang mit Geld im Alltag vorleben

Kinder lernen am meisten durch Beobachtung. Wenn die Eltern selbst überlegt konsumieren, über Sparziele sprechen oder bewusst Preise vergleichen, zeigen sie dem Kind auf, dass Geld nicht endlos vorhanden ist. Eltern sind wichtige Vorbilder und können ihren Kindern am besten vorleben, wofür man Geld sinnvoll verwendet.

Auch der Umgang mit Fehlkäufen, die Reaktion auf Werbeanzeigen oder Online-Shopping wollen gelernt sein. Ein gemeinsames Reflektieren mit dem Kind bringt mehr als striktes Verbieten.

Tipp 6: Digitale Kompetenz schulen

In einer mehr und mehr bargeldlosen Welt ist es wichtig, auch über digitale Zahlungsmittel zu sprechen. Eltern sollten ihren Kindern erklären, was eine Kredit- oder Debitkarte ist, wie man sie nutzt und was die Vorteile und Tücken dieser und anderer digitaler Zahlungsmittel gegenüber Bargeld sind. Kinder sollen verstehen, warum man heute auch «digitales Geld» braucht oder was es bedeutet, wenn etwas im Online-Abo läuft.

Mit einem Jugendsparkonto und Prepaidkarten können Kinder, idealerweise ab 12 Jahren, erste Erfahrungen mit digitalem Zahlen in einem sicheren Rahmen machen.

Fazit

Geldkompetenz ist ein wichtiger Teil der Lebenskompetenz. Kinder, die früh den bewussten Umgang mit Geld lernen, profitieren ein Leben lang. Eltern können mit wenigen, einfachen Mitteln die Basis dafür legen: spielerisch, vertrauensvoll und praxisnah. Wer mehr weiss, kann selbstbestimmter handeln und so seine Ziele einfacher erreichen.

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*Dies ist ein Ratgeber im Auftrag von Pax. Hier gelangen Sie zu weiteren Beiträgen der Serie Familie & Finanzen.

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