SP Baselland droht mit Initiative

Die Abbaumassnahmen des Bildungsrats bei den Wahlpflichtfächern kommen bei den Sozialdemokraten nicht gut an.

Sekundarschule Aesch
Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Aesch beim Experimentieren. (Bild: Sekundarschule Aesch / Roman Weyeneth)

Ab dem Schuljahr 2026/27 werden im Baselbiet in der zweiten und dritten Klasse der Sekundarschule je zwei Lektionen gestrichen. Auch in der ersten Klasse kommt es zu Änderungen an der Stundentafel.

Dies hat der Bildungsrat entschieden. Er reagiert damit auf den Regierungsbeschluss vom 17. Dezember 2024, das Lektionendeputat zu reduzieren. Dieses legt fest, welche Anzahl Lehrpersonen-Lektionen für jede Klasse zur Verfügung steht. Es erlaubt der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion (BKSD) und der Schulleitung, die Personalmittel im Rahmen der Stundentafel finanziell zu planen und zu steuern.

Abbau bei Wahlpflichtfächern

Die Abbaumassnahmen betreffen sowohl die Regelklassen (von bisher 43,3 auf 41,5 Lektionen) als auch Klein- und Mehrjahrgangs-Klassen (von 39 auf 37 Lektionen).

Konkret entfällt in der ersten Klasse der Halbklassenunterricht im Fach Medien und Informatik, «da die Schülerinnen und Schüler über verbesserte Vorkenntnisse aus der Primarschule verfügen», wie es in einer Mitteilung der BKSD heisst. Im Leistungszug A reduziert sich zudem der Wahlpflichtbereich von vier auf zwei Lektionen.

In der zweiten Klasse streicht der Bildungsrat die Ganzklassenlektion in Hauswirtschaft, während er die Lektionenzahl für Berufliche Orientierung von einer auf zwei Lektionen erhöht. Zudem wird auch hier der Wahlpflichtbereich von vier auf zwei Lektionen reduziert.

In der dritten Klasse soll es künftig ebenfalls keine Ganzklassenlektion in Hauswirtschaft mehr geben. Der Halbklassenunterricht bleibt indes sowohl in der zweiten als auch in der dritten Klasse erhalten.

«Kahlschlag»

Bei der SP kommen die Abbaumassnahmen schlecht an. Zwar sei es nachvollziehbar, insbesondere in der dritten Klasse der Sekundarschule weniger Lektionen zu haben, um den schulischen Druck auf die Schülerinnen und Schüler zu verringern, schreibt die Partei in einem Communiqué. Die beschlossene Reduktion der Wahlpflichtfächer in der zweiten Klasse von vier auf zwei Lektionen bezeichnen die Sozialdemokraten jedoch als «Kahlschlag».

Gerade die gestalterisch-kreativen Fächer seien ein wichtiger Ausgleich zu den kopflastigen Fächern und zum zunehmend digitalisierten Schulalltag, hält die SP fest. Und bei Fächern wie Technischem Gestalten oder dem von den Unternehmen angestossenen Fach MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) Lektionen zu kürzen, die die Schülerinnen und Schüler in praktischer Hinsicht auf eine Berufslehre vorbereiten, sei in Zeiten des Fachkräftemangels «fahrlässig».

Die SP prüft nun deshalb gemeinsam mit weiteren Organisationen eine Initiative «zur Rettung der Wahlpflichtfächer».

Weniger Lektionen auf Sek-Stufe

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