Basel startet Pilotversuch mit Elektro-Baggern
Die Sammelstelle für Glas, Weissblech, Aluminium und Batterien im Spalenring wird durch eine unterirdische Sammelstelle in der Hegenheimerstrasse ersetzt. Die Arbeiten beginnen am kommendem Montag und dauern voraussichtlich bis Ende Oktober 2025.
Im Zuge dieser testet das Basler Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) den Einsatz elektrifizierter Baumaschinen. Der Pilotversuch zur «e-Baustelle» wird unter anderem von der Hochschule Luzern (HSLU) begleitet und soll dazu beitragen, «die Grundlagen für den künftigen Einsatz von elektrifizierten Baumaschinen im Kanton und der ganzen Schweiz zu schaffen», wie BVD und HSLU schreiben.
Zum Einsatz kommen etwa elektrisch betriebene Bagger, Radlader oder Dumper. Die Maschinen seien gemietet.
Lagerplatz wird zu Ladeplatz
Beim Versuch will das BVD Erkenntnisse darüber gewinnen, welche technischen und organisatorischen Voraussetzungen nötig sind, um Tiefbauarbeiten zu elektrifizieren. Gemessen wird auch, wie stark CO2-Ausstoss und Lärm reduziert werden und wie sich der Stromverbrauch entwickelt. Zum Vergleich dient eine andere Baustelle am St. Johann-Platz: Hier wird eine weitere unterirdische Wertstoffsammelstelle mit herkömmlichen Dieselmaschinen gebaut.
Um die E-Bagger zu laden, wird der Lagerplatz zwischen Nonnenweg und Spalenring mit einer entsprechenden Infrastruktur ausgestattet. Zudem werde eine Sharing-Plattform für elektrische Baumaschinen geprüft.
Der Pilotversuch ist Teil des Forschungsprojekts «Elektrifizierung städtischer Baustellen». Neben dem Kanton Basel-Stadt und der HSLU sind auch andere Schweizer Städte, gemeinnützige Organisationen und «Wirtschaftspartner» daran beteiligt. Zwei weitere «e-Baustellen» werden in Luzern und Zürich getestet.
Baumaschinen stossen aktuell 9100 Tonnen CO2 aus
Das Bau- und Verkehrsdepartement will auf der Basis des Versuchs analysieren, welche Möglichkeiten aktuell bestehen, um Baustellen zu elektrifizieren. In einem zweiten Schritt soll gemeinsam mit regionalen Baumeistern ein Konzept entwickelt werden, das die notwendigen Anpassungen bei der Infrastruktur, der Beschaffung und dem Betrieb aufzeigt. Danach soll die Regierung entscheiden, wie es mit der Elektrifizierung von Baustellen weitergeht.
«Denkbar wären dann beispielsweise der Aufbau von Anreizsystemen für die Bauwirtschaft, Prüfung von Regulatorien und Fahrzeugbeschaffungen für kantonseigene Baustellen bis 2037», schreibt das BVD unter der zuständigen Regierungsrätin Esther Keller. Ebenfalls in Vorbereitung sei ein weiteres Testprojekt zu alternativen Treibstoffen aus erneuerbaren, biologischen Abfällen.
Basel-Stadt hat sich Klimaneutralität bis 2037 zum Ziel gesetzt. Aktuell stossen Baumaschinen im Kanton laut BVD jährlich schätzungsweise 9100 Tonnen CO2 und 22 Tonnen Stickoxide aus. Dies entspreche 1,5 Prozent der gesamten CO2- und 4,5 Prozent der Stickoxid-Emissionen.