Zolli muss Heri einschläfern
Elefantenkuh Heri lebt nicht mehr. Weil sich ihr Gesundheitszustand in den vergangenen Wochen verschlechtert hat, musste sie getötet werden, wie der Zoo Basel am Mittwoch mitteilt.
Heri war ein Wildfang aus dem Kruger Nationalpark in Südafrika. Ihr genaues Alter ist nicht bekannt. Sie sei aber schätzungsweise 1976 geboren und demnach zum Zeitpunkt ihres Todes ungefähr 49 Jahre alt gewesen, schreibt der Zolli. Afrikanische Elefanten werden im Schnitt 41 Jahre alt.
Der Zoo Hannover holte Heri 1979 nach Europa, weil sie sonst in ihrer Heimat zur Bestandsregulierung abgeschossen worden wäre. 1988 kam das Tier nach Basel.
Mehrere Schicksalsschläge
Der Basler Zolli musste in den vergangenen zwei Jahren mehrere schlechte Nachrichten aus dem Elefantenhaus vermelden. Im August 2023 wurde der Publikumsmagnet Tusker nach monatelanger Krankheit im Alter von 31 Jahren eingeschläfert. Als Zuchtbulle, der von Zoo zu Zoo wandert, wäre es auch in Basel seine Aufgabe gewesen, für Nachwuchs zu sorgen. Tatsächlich hätte Heri im Dezember 2023 ein Kalb zur Welt bringen sollen. Doch der erhoffte Tusker-Nachwuchs blieb aus: Das Kleine starb im Bauch der Mutter ab.
Wie es nach dem Tod der Leitkuh Heri mit der Elefantenhaltung in Basel weitergeht, ist ungewiss. Die Zusammensetzung der Gruppe im Basler Zolli weiche «von den natürlichen sozialen Strukturen typischer Elefantengruppen» ab, heisst es im Communiqué. Das habe in der Vergangenheit wiederholt zu Spannungen zwischen den beiden anderen Kühen Rosy und Maya geführt und könne sich künftig noch verstärken. Die Entwicklung ihrer Beziehung werde daher in nächster Zeit aufmerksam beobachtet.
Was passiert mit Rosy und Maya?
Wie bei vielen anderen Tierarten wird auch die Haltung und Zucht von Afrikanischen Elefanten in einem speziellen Programm koordiniert. Die zuständige Fachperson aus dem Zoo Wuppertal sei in den letzten Monaten mehrfach im Zoo Basel gewesen, um mit den Verantwortlichen vor Ort nach Lösungen zu suchen. Wohin die beiden Kühe Rosy und Maya abgegeben werden und wie sich die Zuchtgruppe im Zolli künftig zusammensetzt, werde in den kommenden Monaten festgelegt.
Nach Heris Tötung will der Zolli den beiden Elefanten Rosy und Maya die Gelegenheit bieten, sich von ihr zu verabschieden. Daher bleibt das Elefantenhaus Tembea vorübergehend geschlossen.
