Das Baselbiet erhält einen deutlich verbesserten ÖV
Der zehnte Generelle Leistungsauftrag bringt die Busse auch in Randzeiten in abgelegene Dörfer. Beim Schienenverkehr kommt es ebenfalls zu einem namhaften Ausbau.
Der Baselbieter Landrat hat am Donnerstag einstimmig den zehnten Generellen Leistungsauftrag (GLA) für den öffentlichen Verkehr gutgeheissen. Das Angebot kostet den Kanton in den drei Jahren 2026 bis 2028 insgesamt 227 Millionen Franken.
In der parlamentarischen Beratung herrschte für einmal seltene Eintracht. Sämtliche Fraktionen votierten für den Leistungsauftrag. Mitte-Fraktionschef Pascal Ryf sprach von «einem Paradigmenwechsel», und Sicherheitsdirektorin Kathrin Schweizer als Stellvertreterin des abwesenden Baudirektors Isaac Reber bezeichnete den GLA als «grössten Angebotsausbau seit über 20 Jahren».
Bessere Anbindung der Peripherie
Der Paradigmenwechsel besteht vor allem darin, dass künftig alle Gemeinden des Kantons auch in Randzeiten an den öffentlichen Verkehr angebunden sein sollen. Das betrifft beispielsweise die Oberbaselbieter Gemeinde Hemmiken, die gegenwärtig nach 20 Uhr nicht mehr bedient wird, aber auch kleinere Gemeinden im Bezirk Waldenburg wie Bennwil, Lauwil oder Bretzwil.
Der Sissacher Ortsbus wird optimiert. Im Unterbaselbiet wird der Ortsbus Bottmingen–Oberwil in den GLA aufgenommen, und der Entwicklungsschwerpunkt Bachgraben wird besser an die Bahnhöfe angebunden. Der Ortsbus Pratteln, der eigentlich nicht mehr im zehnten GLA enthalten sein sollte, bleibt durch einen gutgeheissenen Antrag des Grünen Stephan Ackermann (mit 42 zu 36 Stimmen) bestehen.
Zusätzlicher Interregio-Halt in Gelterkinden
Namhafte Verbesserungen sind auch beim Schienenverkehr zu verzeichnen. So verkehrt mit der Fertigstellung der Doppelspur Grellingen–Duggingen ein zusätzlicher Interregio (IR56 Basel–Delémont–Biel) auf der Laufental-Strecke.
Der IR37 Basel–Liestal–Aarau–Zürich erhält einen zusätzlichen Halt in Gelterkinden. Und schliesslich kann mit der Fertigstellung des Wendegleises in Liestal die S33 Basel–Liestal installiert werden, was den Viertelstundentakt bringt.
Eine Ausdehnung des Viertelstundentakts Liestal–Basel auch in die Randverkehrszeiten, wie es Thomas Noack (SP) beantragte, wurde dagegen mit 41 zu 39 Stimmen abgelehnt.