Daniel Izquierdo-Hänni: «Gefährliches Wasser»

Der Autor solidarisiert sich im Vorwort mit den Opfern der Flutkatastrophe in Spanien im Herbst 2024.

Cover vom Buch Gefährliches Wasser von Daniel Izquierdo-Hänni
Der neuste Kriminalfall des taxifahrenden Ermittlers. (Bild: ZVG)

Das ist für den Autor ein «Lucky Punch» (und für die Betroffenen natürlich eine Katastrophe): Daniel Izquierdos neuester Krimi mit dem taxifahrenden Ermittler Alapont und dem Thema «Wasser und Macht Valencia» war schon fertig geschrieben und beim Verlag zur Produktion, als über Valencia die Katastrophe hereinbrach und am 24 Oktober 2024 die Stadt unter Wasser setzte.

Izquierdos Heim war knapp ausserhalb der überschwemmten Zone. Dieses Ereignis und die mehrmals erwähnte Flut, die Valencia bereits 1957 heimsuchte, geben dem Buch «Gefährliches Wasser» eine geradezu unheimliche Authenzität. Der Verlag reagierte umgehend und ermöglichte es dem Autor in allerletzter Minute, ein persönliches Vorwort zu verfassen und sich mit dem Opfern der Flut(en) zu solidarisieren.

Doch neben den Ereignissen geht es auch ums Buch an sich. Schon Izquierdos Erstling («Mörderische Hitze») war ein schöner Reiseführer durch Valencia, verbunden mit einem Kriminalfall. Ich hoffe sehr, dass es da draussen ein paar Menschen gibt, die zuerst den ersten Fall, dann den zweiten («Falsches Spiel in Valencia») und nun den vorliegenden dritten Ermittllungsfall lesen – mit Alapont, dem abgehalfterten Kommissar aus Valencia, der nun mit Taxifahren und eben «Hobbyermitteln» seine Paella verdient.

Izquierdos Alapont kann sich ohne Weiteres zu Kollege Brunetti in Venedig gesellen.

Diese Leserinnen und Leser werden mir vielleicht beipflichten: Es ist augenscheinlich, wie der Autor sich entwickelt hat. Das eher dünne Buch Nummer drei (216 Seiten) erzählt die Geschichte um das Wassermanagement und die damit verbundenen Tricksereien und eben auch Straffällen sehr stringent, ohne riesige Nebenschauplätze, mit genau der richtigen Dosis an Reiseführer und mit einer verständlichen und gut lesbaren Sprache.

Izquierdos Alapont kann sich ohne Weiteres zu Kollege Brunetti in Venedig oder zu Montalbano in Vigata gesellen. Er braucht sich weder im Stil noch in der Qualität zu verstecken.

Ja, ich gebe an dieser Stelle zu, dass der Autor und ich uns seit ein paar Jahren kennen (wir stammen beide aus demselben Dorf bei Basel). Aber ich habe mit ihm einen Deal: Wir checken sein Buch. Wenn es nicht gut ist, dann schreiben wir das!

Deshalb kann ich mit gutem Gewissen festhalten: «Gefährliches Wasser» von Daniel Izquierdo-Hänni ist ein gutes Buch. Tragischerweise sehr aktuell. Und ein paar Schritte weiter als seine Vorgänger. Es macht Spass, mit Alapont in Valencia umherzustreifen. 

Diese Buchbesprechung entstand in einer Kooperation mit der von Daniel Thiriet betriebenen Website buechercheck.com.

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