Gaza erreicht Gelterkinden
Stark besuchte Demonstrationen gegen den Krieg in Gaza machen in amerikanischen, aber auch in europäischen Grossstädten auf sich aufmerksam. Selten hingegen schaffen es internationale Dramen auf ländlichen Mörtel und Asphalt wie hier an der Lärmschutzwand der SBB in Gelterkinden.
Die Botschaft mag alle abholen, die mit Entsetzen verfolgen, wie die israelische Armee Gaza zerstört – befohlen durch Ministerpräsident Netanjahu und ausgelöst nach dem von der Terror-Organisation Hamas geplanten Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023. Doch sie hilft uns in unserer Hilflosigkeit nicht weiter: Wie in einer Endlosschlaufe verkündet UNO-Generalsekretär António Gutteres in zunehmender Schärfe seinen Protest gegen den Krieg und das unvorstellbare Leiden der palästinensischen Bevölkerung.
Zunehmend machtlos
Die Kritik hat aber – wie die Resolutionen der UNO – keine direkten Folgen auf die fortschreitende Bombardierung des Küstenstreifens am Mittelmeer. Das alles nährt den Eindruck der Weltbevölkerung, die internationalen Institutionen stünden diesem Drama – und nicht nur diesem! – zunehmend machtlos gegenüber.
Netanjahu hat die vollständige Vernichtung der Hamas zum obersten Kriegsziel erklärt. Das Schicksal der toten und noch lebenden israelischen Geiseln scheint ihm sekundär zu sein. Das unglaubliche Ausmass der Vernichtung des palästinensischen Lebensraums und die Tötung unzähliger Zivilpersonen scheinen einen andern Zweck zu verfolgen: die Bevölkerung (auch des Westjordanlandes) zu vertreiben und aus Gaza eine israelische Riviera zu machen. Davon träumte US-Präsident Donald Trump schon öffentlich.