Der Naturpark Baselbiet ist gescheitert

Landschaft Baselland
(Bild: Naturpark Baselbiet)

Das ist das Aus für den Naturpark Baselbiet. Die Stimmberechtigten in Tenniken und Langenbruck haben am Sonntag an Referendumsabstimmungen beschlossen, dem Park nicht beizutreten.

Insbesondere wegen des Entscheids aus Langenbruck ist die Voraussetzung, 100 zusammenhängende Quadratkilometer für den Park zu finden, nicht mehr möglich.

Der Trägerverein will Ende Juni an der Jahresversammlung «die weiteren Schritte» beschliessen. Es gehe darum, das Projekt sauber abzuschliessen, sagt Vizepräsident Johannes Sutter zu OnlineReports. Es gebe einige offene Fragen: Löst man den Verein auf? Wird das Projekt endgültig aufgegeben, oder bleibt es noch in einer Schublade?

Bauern befürchteten Einschränkungen

Schon länger zeichnete sich ab, dass das Vorhaben in der Bevölkerung nicht über den nötigen Rückhalt verfügt. Die Projektgruppe Naturpark kritisiert, dass die Diskussionen «vielerorts übermässig auf die Landwirtschaft fokussiert» gewesen seien. Zu wenig habe man «die umfassenden Chancen des Förderinstrumentes» für die Regionalentwicklung beachtet. Die Gegnerschaft habe mit Falschaussagen eine sachliche Auseinandersetzung erschwert.

Matthias Ritter, SVP-Landrat und Sprecher des Gegenkomitees, lässt das nicht gelten. Im Gegenteil hätten die Befürworter des Naturparks jeweils ihr Projekt vorgetragen, ohne die Kritiker einzubeziehen: «Nur ihre Version war richtig.»

Jedenfalls konnte die Projektgruppe die Befürchtungen, der Naturpark bringe Einschränkungen für die Landwirtschaft, nicht ausreichend entkräften. Aber auch aus Naturschutzkreisen kam Kritik: Statt der Natur profitierten vor allem der Tourismus und die Landwirtschaft, sagte etwa Urs Chrétien, der frühere Geschäftsführer von Pro Natura Baselland. Die finanziellen Probleme in vielen Gemeinden könnten das Projekt zusätzlich erschwert haben.

Das Aus des Naturparks hat auch Auswirkungen auf den Verein Erlebnisraum Tafeljura, der wie der Trägerverein des Naturparks von Grünen-Nationalrätin Florence Brenzikofer präsidiert wird. Sie sagt, der Verein wolle bestimmte Projektideen weiterverfolgen, nun halt einfach nicht mehr unter dem Dach des Naturparks. Im Vordergrund stünden etwa der Bildungsbereich, sprich Angebote für Schulklassen.

Weiterführende Links:

Keine 100 Quadratkilometer

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