Sarah Regez will den Genderstern an Baselbieter Schulen verbieten

Ein Komitee aus SVP-Mitgliedern überreicht am 7. August 2025 die kantonale Volksiniative "Kein Gendern an Baselbieter Volksschulen" dem stellvertretenden Baselbieter Landschreiber Nic Kaufmann.
Sarah Regez übergibt dem zweiten Landschreiber Nic Kaufmann die Unterschriftenbogen. (Bild: ZVG/MartinFoto.ch)

Vor den eidgenössischen Wahlen 2023 weibelte die umstrittene Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez unter anderem mit der sogenannten Kinderschutzinitiative. Das zugehörige Plakat mit einem grünen Gender-Monster, das nach Schulkindern greift, sorgte für heftige Reaktionen. Nun hat das Komitee unter Regez' Präsidium das Begehren am Donnerstag «mit über 1700 Unterschriften» bei der Baselbieter Landeskanzlei eingereicht. Für das Zustandekommen sind 1500 Unterstützerinnen und Unterstützer nötig.

Die Initiative trägt inzwischen offenbar nur noch den Titel «Kein Gendern an Baselbieter Volksschulen». Sie fordert, dass öffentliche Schulen im Kanton keine Sonderzeichen wie Bodenstriche, Doppelpunkte, Gendersterne oder Grossbuchstaben innerhalb von Wörtern verwenden. Die Gendersprache soll hier «künftig verboten» sein. Anstelle der Sonderzeichen sollen beide Geschlechter und das generische Maskulinum benutzt werden.

«Politisches Kampfmittel»

Dem Komitee gehören unter anderem auch SVP-Parteipräsident Peter Riebli und die Landrätinnen Caroline Mall und Jacqueline Wunderer an. Man argumentiert, dass laut Umfragen «die grosse Mehrheit der Bevölkerung» die Sonderzeichnen ablehne. Es handle sich bei der Gendersprache um «ideologische Auswüchse», «eine Form der Indoktrination» und ein «politisches Kampfmittel». Ausserdem würden die Sonderzeichen Kinder mit Lernschwierigkeiten benachteiligen, so Regez und Co.

Die Initiative gelangt nun in den Landrat. Später kommt es wahrscheinlich zu einer Volksabstimmung.

Weiterführende Links:

Initiative eingereicht

Kommentare

Benedikt Meyer
Historiker

Papierstärke

Frau Regez übergibt 1700 Unterschriften in 5 Kartons. Macht 340 Unterschriften pro Karton. Sagen wir jede ist auf einem separaten Blatt Papier. Bei gängiger Papierstärke entsprechen 10 Blätter = 1 mm. 340 Blätter ergeben einen «Stapel» von 3.4 cm. Ich möchte hier niemandem zu nahe treten, aber könnte es vielleicht sein, dass Frau Regez in erster Linie heisse Luft überreicht hat?