KSBL und Assura lancieren Grundversorgungs-Modell «Hausspital»
So funktionierts: Die Hausarztpraxis initiiert die Betreuung, das KSBL führt sie weiter. Spezialkliniken sind nur in Ausnahmefällen involviert.
Herr Müller leidet seit mehreren Wochen an Bauchschmerzen. Er wendet sich zunächst an seinen Hausarzt oder an das telemedizinische Zentrum. Die Ärztin oder der Arzt kommt zum Schluss, dass eine fachärztliche Behandlung nötig ist, und überweist Herrn Müller an Spezialistinnen und Spezialisten des Kantonsspitals Baselland (KSBL). Sollte das KSBL die notwendige Behandlung nicht selbst anbieten können, überweist es Herrn Müller an Partner wie zum Beispiel an das Universitätsspital, das über ein geeignetes Angebot verfügt. Die Kosten dieser Weiterbehandlung sind vollständig gedeckt.
Der Patient Müller und sein Leiden sind erfunden. Der im Beispiel beschriebene Ablauf entspricht aber jenem eines neuen Grundversicherungs-Modell, das Assura, eine der grössten Schweizer Krankenversicherungen, und das KSBL gemeinsam lancieren. Es handelt sich hierbei um eine Weiterentwicklung des Hausarzt-Modells und trägt den Namen «Hausspital».
Integrierte Versorgung
Im Zentrum des neuen Modells steht die integrierte Versorgung, «bei der alle an der Patientenbehandlung beteiligten medizinischen Fachpersonen und Dienste koordiniert zusammenarbeiten», wie es in einer gemeinsamen Mitteilung von Assura und KSBL vom Donnerstag heisst. Dadurch könne die Kostenentwicklung und deren Einfluss auf die Prämien gebremst werden, «ohne die Qualität der Versorgung zu gefährden». Das KSBL biete ambulante und stationäre Leistungen «auf höchstem Niveau» und decke nahezu alle medizinischen Fachbereiche ab, einschliesslich Rehabilitation und Notfallversorgung.
Aufenthalte in Spezialkliniken sollen nur dann stattfinden, wenn sie aus medizinischer Sicht die beste Lösung für die Patienten seien. Dadurch erhoffen sich Assura und KSBL eine Kosteneffizienz. Durch «die vollständige Abdeckung der Grundversorgung» ermögliche das neue Modell zudem universitären Einrichtungen, sich auf hochspezialisierte Medizin, Forschung und Lehre zu konzentrieren.
Auch andere Regionen
Das Hausspital-Modell ist bislang einzigartig in der Schweiz und soll 2026 in den Kantonen Baselland, Basel-Stadt sowie in angrenzenden Regionen der Kantone Solothurn und Aargau angeboten werden. «Auch als öffentliches Spital beteiligen wir uns gerne am Wettbewerb der Ideen», lässt sich Barbara Staehelin, Verwaltungsrats-Präsidentin des KSBL, im Communiqué zitieren.
Assura will das Grundversicherungs-Modell künftig auch in weiteren Regionen mit zusätzlichen Partnern einführen.