Saskia Schenker verlässt den Baselbieter Landrat
Auf die Freisinnige aus Itingen folgt die Zunzgerin Sandra Jenni.
Saskia Schenker galt lange als Hoffnungsträgerin des Baselbieter Freisinns. Nun zieht sich die 45-Jährige aus Itingen komplett aus der institutionellen Politik zurück. Nach zehn Jahren scheidet sie aus dem Landrat aus.
Für Schenker rückt am 1. September Sandra Jenni aus Zunzgen nach. Die Anwältin hat Jahrgang 1984 und arbeitet als Unternehmensjuristin in einem mittelgrossen, international tätigen Baselbieter Familienunternehmen. Sie übernahm im Jahr 2024 von Schenker das Präsidium der FDP Sissach und Umgebung.
Schenker schliesst nicht aus, «zu einem späteren Zeitpunkt wieder Mandate in der Partei oder politische Mandate anzustreben», wie es in einer Mitteilung der Sissacher FDP-Sektion heisst. Es sei ihr nun aber in der Hälfte der dritten Legislatur wichtig, «im Landrat Platz zu machen für eine talentierte Frau». Jenni habe so die Möglichkeit und Zeit, «sich für die Wahlen 2027 gut zu etablieren».
Schenker ist seit Mai Chefin des neuen Krankenkassenverbands prio.swiss. Für diesen Posten gab sie ihre Stelle als Direktorin des Arbeitgeberverbands Region Basel auf. Der Beruf stehe für sie «jetzt an erster Stelle», sagte sie im Herbst 2024 zu OnlineReports, als sie ihren Wechsel bekannt gab. Die politische Karriere stehe «nicht im Fokus».
Fehlende politische Aussichten
Man führte Schenkers Karriereschritt damals auch auf die fehlenden politischen Aussichten zurück. Sowohl 2019 als auch 2023 landete die frühere Kantonalpräsidentin auf der Nationalratsliste der FDP jeweils auf dem zweiten Platz hinter der amtierenden Nationalrätin Daniela Schneeberger. Wäre diese vorzeitig zurückgetreten, hätte Schenker nachrücken können. Die Thürnerin blieb aber in Bern, und einiges deutet darauf hin, dass sie bei den Gesamterneuerungswahlen 2027 erneut antreten könnte. Ein Regierungs- oder Ständeratsmandat waren für Schenker kein Thema.
Mit Schenkers Rückzug aus der Politik wird nun auch ihr Platz auf der Nationalratsliste frei. Ambitionierte Politikerinnen und Politiker haben nun die Möglichkeit, sich prominent zu positionieren. Zu diesen gehört etwa Martin Dätwyler. Der Direktor der Handelskammer beider Basel kandidierte bereits 2023 und erreichte den dritten Platz hinter Schenker.
Dätwylers Name wurde auch im Zusammenhang mit der Nachfolge von Monica Gschwind in der Regierung erwähnt. Allerdings war bald klar, dass der Laufner seinen Chef-Posten bei der HKBB nicht leichtfertig aufs Spiel setzen würde. Ein Nationalratsmandat wäre hingegen mit seinem Job vereinbar, wenn nicht sogar erwünscht. Derzeit ist die HKBB in Bern mit ihrer Präsidentin Elisabeth Schneider-Schneiter vertreten. Noch ist aber unklar, ob sich die Mitte-Parlamentarierin 2027 wieder zur Wahl stellt.
Für die Regierungs-Ersatzwahl vom 26. Oktober 2025 hat die Baselbieter FDP inzwischen den Arlesheimer Gemeindepräsidenten Markus Eigenmann nominiert.
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