Steiler Aufstieg: Nun wird Martin Leschhorn auch Grossrat
Erst am 30. November hat Martin Leschhorn die Wahl in den Riehener Gemeinderat geschafft. Amtsantritt ist am 1. Februar 2026. Gleichzeitig wird der 56-Jährige ein weiteres politisches Mandat übernehmen: Er rückt für Franziska Roth in den Grossen Rat nach. Sie hat am Mittwoch über ihren Entscheid informiert, den Sitz Ende Januar abzugeben.
Leschhorn bestätigt gegenüber OnlineReports, das Amt im Kantonsparlament anzutreten. Der Entscheid dazu sei noch vor dem zweiten Wahlgang in Riehen gefallen. Er sei zum Schluss gekommen, dass es Sinn mache, «das linke Riehen auch von der Position des Gemeinderats aus im Grossen Rat zu vertreten». Durch das Doppelmandat könne er den Gemeinde-Blick gut in die SP-Fraktion einbringen. Umgekehrt nütze ihm die Perspektive der Kantonalpolitik auch als Gemeinderat. Bis im Frühling 2025 war Leschhorn Vizepräsident der SP Basel-Stadt unter der damaligen Präsidentin Lisa Mathys.
Um die neuen politischen Aufgaben bewältigen zu können, wird Leschhorn sein berufliches Pensum reduzieren. Er ist Geschäftsführer von Medicus Mundi Schweiz, einer Organisation im Bereich der internationalen Gesundheitszusammenarbeit.
Zweimal vor einer Frau
Bei beiden neuen politischen Ämtern hätte an Leschhorns Stelle auch eine Frau treten können. Seine Mitstreiterin im Riehener Gemeinderats-Wahlkampf, Anna Verena Baumgartner, lag nur sechs Stimmen hinter ihm. Auch auf der Grossrats-Liste wäre nach ihm eine Frau an der Reihe: Susanne Fisch. Sind Leschhorns Ambitionen kompatibel mit der sozialdemokratischen Gleichstellungspolitik?
Natürlich sei das ein Thema gewesen, sagt Leschhorn. Doch der Entscheid sei «im Dialog» mit Susanne Fisch und Joris Fricker, dem nächsten Nachrückenden, getroffen worden. Beide sind im Riehener Einwohnerrat tätig. Leschhorn fühle sich «gut mitgetragen» – er spüre keinen Missmut.
Kommissionspräsidien neu zu besetzen
Leschhorn wird nun auch die Frauenquote in der SP-Grossratsfraktion leicht senken. Die bisherige Parlamentarierin Franziska Roth politisiert seit 2013 im Kantonsparlament. Die Sozialpädagogin steht seit 2021 der Bildungs- und Kulturkommission vor.
Damit kommt es bei gleich zwei Kommissionen unter einem SP-Präsidium zu einem Wechsel: Am Mittwoch hat Barbara Heer verkündet, den Vorsitz der Justiz-, Sicherheits- und Sportkommission abzugeben.
Weiterführende Links: