«Unsinnig» – Musical-Theater soll bleiben, das Hallenbad woanders hin
Die Basler Regierung hat bisher trotz Widerstands darauf beharrt, das Musical-Theater auf dem Messeareal im Kleinbasel in ein Hallenbad umzunutzen. Doch die Erfolgsaussichten dieses Plans schwinden. Eine Volksinitiative fordert den Erhalt des Kulturhauses. Nun stellt sich die Bau- und Raumplanungskommission des Grossen Rats (BRK) ebenfalls auf diesen Standpunkt.
Die BRK hat einen Gegenvorschlag zur Initiative ausgearbeitet, wie das Kantonsparlament am Freitag informiert. Demnach soll die Halle weiterhin für Musicals und Konzerte offenstehen. Neu sollen auch weitere Nutzungen möglich sein – aber nicht als Hallenbad. Zwar brauche Basel dringend ein gedecktes 50-Meter-Becken, anerkennt auch die Kommission. Doch dieses Projekt soll an einem anderen Standort weiterverfolgt werden.
Betreiber soll die Halle im Baurecht übernehmen
Die Mehrheitsverhältnisse in der Kommission sind mit 11 zu 2 Stimmen klar. Deutlich ist auch der angeschlagene Ton: «Die BRK erachtet es als unsinnig, die funktionstüchtige Halle abzureissen respektive umzunutzen; dies in Zeiten des verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen und der bestehenden Nachfrage nach Musicals und anderen Shows und Konzerten.»
Der Gegenvorschlag sieht vor, die Halle künftig auch «als Kultur- und Begegnungsstätte» zu betreiben. Der Kanton soll sie darum im Baurecht an «eine geeignete Betreiberschaft» abgeben, die im Gegenzug einen marktüblichen Zins bezahlt. Mehrere angehörte Veranstalter erachteten dies Lösung als realistisch, wie die BRK schreibt.
Ausserdem wird verlangt, dass der Kanton 15 Millionen Franken an die Sanierung des in die Jahre gekommenen Baus beiträgt.
Hallenbad-Provisorium beim St.-Jakob-Areal?
Doch wohin mit dem Hallenbad?
Das Messeareal sei ohnehin nicht ideal, findet die Kommission. Die Regierung soll stattdessen die Standorte Erlenmattplatz, Klybeck und St. Jakob-Areal genauer anschauen.
Damit in absehbarer Zeit eine überdeckte Schwimmfläche zur Verfügung steht, soll die Regierung zudem prüfen, ob auf dem St.-Jakob-Areal ein Provisorium erstellt werden könnte.