Die GLP tritt mit Co-Präsidentin Sabine Bucher an

Bis jetzt haben vier Personen ihr Interesse am Baselbieter Regierungsamt angemeldet.

Sabine Bucher
Sie hat Gemeinderats- und Landratserfahrung: Sabine Bucher. (Bild: ZVG)

Die Baselbieter Grünliberalen haben schon am Tag der Rücktrittsankündigung von Bildungsdirektorin Monica Gschwind signalisiert, bei der Ersatzwahl mitmischen zu wollen. Am Dienstagabend hat nun der Vorstand beschlossen, mit Landrätin Sabine Bucher anzutreten. Seit Kurzem ist sie auch Co-Präsidentin der Partei und teilt sich diese Funktion mit dem bisherigen Präsidenten Thomas Tribelhorn.

Die Findungskommission sei der Meinung, Bucher erfülle das Anforderungsprofil für das Regierungsamt am besten, wie es in einer Mitteilung heisst. Sie ist 46 Jahre alt, Juristin und diplomierte Steuerexpertin. Im Landrat vertritt sie die Partei in der Bildungs-, Kultur- und Sportkommission; dadurch ist sie mit Bildungsthemen vertraut. Vor ihrem Umzug nach Sissach wohnte sie in Läufelfingen. Dort war sie während sieben Jahren im Gemeinderat tätig, die Hälfte davon als Präsidentin.

Bucher lässt sich im Communiqué zitieren, dass ihr die Exekutive besser liege als die Legislative. Ein besonderes Anliegen sei ihr die Stärkung der Berufslehre.

Die Grünliberalen halten im Landrat sechs Mandate. Der Anspruch auf einen Regierungssitz ist rein rechnerisch nicht gegeben, doch eine Kandidatur ermöglicht gerade einer kleineren Partei, sich zu profilieren. Und sie kann den Wahlausgang massgeblich beeinflussen. Mit Bucher steht nun auch eine Kandidatin aus der politischen Mitte zur Verfügung.

Mit der Ankündigung der Grünliberalen haben vier Personen ihr Interesse an einer Kandidatur angemeldet. Bei der FDP stellen sich bis jetzt der Arlesheimer Gemeindepräsident Markus Eigenmann, Landrat Rolf Blatter und Neu-Parteimitglied Klaus Kirchmayr zur Verfügung. Kirchmayr politisierte bis 2022 für die Grünen im Kantonsparlament. Sein Parteiwechsel und seine Kandidatur sorgen nach wie vor für Aufsehen und Diskussionen. Unklar ist, ob sich auch Nadine Jermann, Buuser Gemeindepräsidentin und Präsidentin des Verbands Basellandschaftlicher Gemeinden (VBLG), ein Regierungsamt vorstellen kann. Sie hat sich bisher dazu nicht eindeutig verlauten lassen.

Was macht die SVP?

Auf bürgerlicher Seite wird spannend, wie sich die SVP verhält. Sie hat angekündigt, intern das Wahlprozedere einzuleiten. Ob die Partei den Freisinnigen den Sitz streitig machen will? Reto Tschudin, eben erst zum Landratspräsidenten gewählt, spricht offen über sein Interesse am Regierungsamt.

Von der SP wird eine Kandidatur fast schon erwartet. Hier steht der frühere Fraktionschef Roman Brunner im Fokus.

Die Ersatzwahl ist auf den 26. Oktober angesetzt, ein allfälliger zweiter Wahlgang findet am 30. November statt. Wahlvorschläge können bis am 25. August eingegeben werden.

Weiterführende Links:

Ersatzwahl Monica Gschwind

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