Eymann hält an Thomas Würgler fest

Polizeikommandant Thomas Würgler
(Bild: Fabian Schwarzenbach)

Thomas Würgler ist innerhalb eines Jahres vom Polizeikommandanten «ad interim» zum Polizeikommandanten «bis auf Weiteres» mutiert. Schon wenige Monate nach seiner Anstellung zeichnete sich ab, dass die Basler Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann gut mit Würgler zusammenarbeitet. Der ehemalige Kommandant der Zürcher Kantonspolizei sei für die Kantonspolizei Basel-Stadt «ein Glücksfall», denn die Auswahl an geeigneten Personen sei nicht riesig, sagte Eymann im November.

Am Dienstag teilt das Justiz- und Sicherheitsdepartement (JSD) nun mit, dass Würgler «die erfolgreiche Arbeit» weiterführen soll. Man wolle die Suche nach einem Nachfolger erst dann intensivieren, «wenn sich die neuen Strukturen der Kantonspolizei zu etablieren beginnen und sich die Führungspersonen auf den verschiedenen Hierarchiestufen in ihren neuen Leitungsfunktionen eingearbeitet haben». Eine juristische Überprüfung habe ergeben, dass es möglich sei, den 70-jährigen Kommandanten weiterzubeschäftigen.

Seit seinem Amtsantritt am 9. September 2024 habe Würgler die Kantonspolizei reorganisiert, die polizeiliche Grundversorgung gestärkt und gemeinsam mit Eymann die Polizeileitung neu besetzt, heisst es im Communiqué des JSD.

Würgler ist Eymanns Reaktion auf den im Juni 2024 veröffentlichten Bericht von Markus Schäfer. Der Professor für Staats- und Verwaltungsrecht führte gemeinsam mit der leitenden Polizeidirektorin aus Niedersachsen, Claudia Puglisi, und der Basler Juristin Anja Fankhauser bei der Kantonspolizei Basel-Stadt eine Untersuchung durch. Das Team deckte verheerende Zustände auf, die von Führungsproblemen über Sexismus bis hin zu Rassismus reichten.

Anlaufstelle bleibt

Auslöser für die Untersuchung waren die vielen Kündigungen bei der Polizei gewesen. Der damalige Kommandant Martin Roth entschied deshalb, die Gründe für die Unzufriedenheit in seinem Korps von einer externen Stelle eruieren zu lassen. Dieser Schritt erwies sich für ihn am Ende als Bumerang: Roth verlor seinen Posten.

Nach dem «Bericht Schefer» hat Eymann zudem eine externe Anlaufstelle geschaffen. Diese gibt Mitarbeitenden der Kantonspolizei die Möglichkeit, sich anonym an eine externe Anlaufstelle für Opfer von Mobbing, sexueller Belästigung und Diskriminierung zu wenden. Seither haben acht Personen das Angebot genutzt. Diese Kontaktaufnahmen zeigten laut Anlaufstelle jedoch weder «zeitlich noch inhaltlich Auffälligkeiten, die auf ein systematisches Problem hindeuten». Die Anlaufstelle wird weitergeführt.

Weiterführende Links:

Polizeikommandant Basel-Stadt

Kommentare