Radicant-Abschreiber halbiert den BLKB-Geschäftserfolg
Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) weist für das erste Halbjahr 2025 einen Geschäftserfolg von 49,4 Millionen Franken aus. Ohne den Abschreiber auf das wenig erfolgreiche Tochterunternehmen Radicant wäre der Erfolg mit 94,4 Millionen Franken um 5,1 Prozent besser ausgefallen als im Vorjahreszeitraum.
Die Bank macht in der Mitteilung vom Donnerstag auf die Relationen aufmerksam: Die Gesamtkapitalquote des BLKB-Stammhauses habe sich auf 20,7 Prozent erhöht; die eigenen Mittel betragen 2,9 Milliarden Franken und liegen damit eine Milliarde über den vorgeschriebenen Eigenkapitalanforderungen.
Auf Konzernstufe stieg der Geschäftsertrag im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent auf 239 Millionen Franken. Hier erzielte die Bank einen Gewinn von 91,6 Millionen Franken – weil Reserven für allgemeine Bankrisiken im Umfang von 50 Millionen Franken aufgelöst wurden.
Der Radicant-Massnahmenplan sei erarbeitet und befinde sich zum Teil in der Umsetzung, hält die BLKB weiter fest. Das Treuhandgeschäft soll verkauft werden.
Häfelfinger erwartet «unverändert hohe» Ausschüttungen
«Die BLKB ist trotz der durch die Wertberichtigungen bedingten Einmaleffekte operativ gut unterwegs und bewegt sich dabei innerhalb der strategischen Erwartungen», lässt sich CEO John Häfelfinger zitieren. «In unserem Stammhaus konnten wir erneut in allen Kundensegmenten wachsen und den Geschäftsertrag im Vergleich zur bereits guten Vorjahresperiode erneut steigern. Die BLKB ist eine stabile und profitable Bank und solide aufgestellt.»
Man erwarte operativ einen Geschäftsgang auf Vorjahresniveau und gehe davon aus, «dass die Ausschüttungen an die Zertifikatsinhaberinnen und -inhaber sowie an den Kanton Basel-Landschaft für 2025 im Vergleich zum Vorjahr unverändert hoch bleiben werden».
Weiterer Abgang bei Radicant
Gleichzeitig mit dem 105-Millionen-Abschreiber auf das Tochterunternehmen kündigte die BLKB am 3. Juli die Rücktritte von CEO John Häfelfinger, Bankratspräsident Thomas Schneider und Radicant-Präsident Marco Primavesi an. Aus der Politik kommt die Forderung, dass die Führungspersonen das Unternehmen per sofort verlassen. Die Bank selbst will das Debakel mit einem externen Gutachten aufarbeiten. Verschiedene Landräte fordern mit einem Vorstoss aber eine parlamentarische Untersuchungskommission (PUK).
Am Donnerstag gibt Radicant eine weitere personelle Veränderung bekannt: Roland Kläy, Finanzchef und stellvertretender CEO, verlässt das Unternehmen per Ende September. Kläy war seit der Radicant-Gründung für die Bank tätig und zwischenzeitlich auch CEO ad interim.
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